Was am Sonntag auf der Anlage des TC Gensingen abging, war schon was sehr besonderes. Es waren nicht nur die etwa 200 Zuschauer, die den Weg auf die Anlage am Hallenbad gefunden haben, sondern das Zusammenspiel derer, die am Spielfeldrand standen mit der Mannschaft, was in Erinnerung bleiben wird.

Aber erst mal von Anfang an! Die Vorgabe war klar. Wir mussten gewinnen, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Leider kam kein geringeres Team auf unsere Anlage als die SG Nordsaar, bis dato Tabellenzweiter und mit sechs jungen Spielern, alle LK1, in ihren Reihen.

Entsprechend schwierig verliefen auch die Einzelpartien. An Position 2 hatte es Xander mit Simon Junk zu tun, der an dieser Position bisher lediglich ein Spiel verloren hatte. Xander gestaltete das sehenswerte Match sehr eng, gewann den ersten Satz auch mit 7:6, musste sich jedoch im zweiten Durchgang mit 4:6 geschlagen geben. Wieder einmal war es der Champions Tie-Break, der die Entscheidung bringen sollte. Und wer die Berichte verfolgt hat, der weiß, dass unsere Nr.2 diese Saison Pech mit dem entscheidenden dritten Satz hat. Und so sollte es wieder sein. Denkbar knapp verlor er mit 11:13! Sehr Schade.

An Position vier lief es besser. Marco ließ nichts anbrennen und gewann locker in zwei Sätzen gegen Dustin Schuh, immerhin Nr. 516 in Deutschland. Dabei merkte man, dass seine Verletzung ihn weniger beeinträchtigte als die Vorwoche. Da waren die ersten Punkte.

Marc durfte im letzten Medenspiel an Position sechs ran. So deutlich, wie es die LK der beiden Kontrahenten vermuten ließ, war der Unterschied im Match nicht. Man hatte eher das Gefühl, dass Mark gerade im zweiten Satz gegen Michael Bungert was ausrichten könnte. Aber leider nutzte er seine Chancen nicht und so stand es 1:6, 4:6 zugunsten des Saarländers.

Wir gingen also erneut mit einem 2:4 aus der ersten Runde und mussten auf den zweiten Durchgang hoffen. Hier waren wir auch guter Dinge; schließlich hatten wir wieder unsere Nummer 1 Anil Yüksel mit an Bord, der gegen Ludwigshafen stark aufspielte.

Anil konnte allerdings nicht an diese Leistung anknüpfen und verlor gegen Petr Hajek, die Nummer 1 von Nordsaar, der einen Sahnetag erwischte glatt in zwei Sätzen. 2:6!

An Position 3 spielte Bart. Und wie immer gab unser Holländer alles gegen die Nr. 455 DTB aus dem Saarland. Mit seiner druckvollen Vorhand dominierte er das Spiel und ging am Ende mit 6:3; 6:3 als Sieger vom Platz. Wichtig.

Und was machte Jelle an fünf? Mal wieder spielte er das entscheidende Match. Hatte er uns vergangene Woche noch auf 6:6 herangebracht, war diesmal das Glück nicht auf seiner Seite. Nach verlorenem ersten Satz, erkämpfte er sich den Zweiten. Im CT spielte sein Gegner nun aber groß auf und ließ Jelle leider keine Chance mehr.

Wir hatten also die Situation mit 4:8 aus den Einzeln zu gehen und drei Doppel gewinnen zu müssen. Eine fast unmögliche Aufgabe gegen ein derart starkes und ausgeglichenes Team wie die SG Nordsaar. Dennoch gaben die Jungs die Hoffnung nicht auf und stellten die Doppelpaarungen mutig auf.

Doppel eins spielte mit Marco und Xander gegen die Paarung Hajek/Mickovsky, die bis dato noch kein Doppel verloren hatten. Doppel zwei war besetzt mit Anil und Jelle. Im dritten Doppel spielten Bart und Nils.

Genau wie das Team hatten auch die Zuschauer die Hoffnung auf einen Sieg nicht aufgegeben und blieben auf der Anlage. Hierfür sollten sie auch belohnt werden; denn sie bekamen einen Fight zu sehen, den man auf Tennisplätzen nicht so oft erlebt.

Marco und Xander holzten alles aus sich raus und schafften das Unmögliche. Nach verlorenem ersten Satz gewannen sie Durchgang zwei und behielten auch im CT die Oberhand. Bereits hier war das Publikum voll dabei und bejubelte Punkt um Punkt.

Kurz nach dem verwandelten Matchball gewannen Bart und Nils unerwartet souverän in zwei Sätzen das dritte Doppel, was nicht zuletzt der starken Doppelleistung von Nils geschuldet war.

Sofort begaben sich alle Zuschauer zu Platz drei, wo die Anil und Jelle nach gewonnenem ersten Satz den zweiten Durchgang verloren hatten. Im Entscheidungssatz stand nunmehr die ganze Anlage hinter den beiden Jungs und schrie sie zum Sieg! Wahnsinn was da zwischen dem Publikum und den Spielern passierte. Bei solch einer Unterstützung konnten die beiden gar nicht verlieren.

Und so war es am Ende sicher auch dem Heimvorteil geschuldet, dass Gensingen das letzte Heimspiel denkbar knapp für sich entscheiden konnte.

Und was heißt das jetzt? TCGensingenunabsteigbar? Leider noch nicht ganz! Zwar haben wir unsere Hausaufgaben gemacht; aber die Mainzer hielten ihr Versprechen nicht ein und verloren denkbar knapp gegen den Mitabstiegskonkurrenten Rotenbühl. Wir sind jetzt darauf angewiesen, dass der TSC in die Regionalliga aufsteigt. In diesem Fall hätten wir als Drittletzter die Klasse gehalten.

Rückblickend war das, unabhängig davon ob wir die Klasse halten oder nicht, eine tolle Saison, in der nicht nur die Spieler sondern der ganze Verein gezeigt hat, dass wir oberligatauglich sind.

Einen großen Dank an das Team, dass das in jedem Spiel das Beste aus sich herausgeholt hat. Besonderen Dank auch an unseren Erfolgscoach, der sich um alle Belange der Mannschaft gekümmert und ihr damit den Rücken frei gehalten hat. Ein Dank gebührt auch Tom, der nicht nur sein Auto sondern auch sein Haus für unsere Spieler zur Verfügung stellte. Ein großes Dankeschön geht natürlich auch an die Sponsoren, die dabei geholfen haben, dieses tolle Team aufzustellen und an alle, die die erste Mannschaft bei den Spielen nach vorne gepeitscht haben.

Das hat richtig Spaß gemacht! Wir können wirklich stolz auf uns sein.

Artikel aus der AZ!