Bei der Premiere gleich ins Halbfinale - Gensingens Franjo Matic spielt seine erste deutsche
Meisterschaft und startet bei den Jungsenioren so richtig durch

„Es war für mich schon ein Saisonhighlight. Eine deutsche Meisterschaft habe ich vorher noch nie gespielt.“ Für den Kreuznacher
Franjo Matic, der in Diensten des Tennis-Oberligisten TC Gensingen steht, war das vergangene Wochenende ein besonderes.
In Worms erreichte er bei den nationalen Titelkämpfen im Einzel der Herren 30 das Halbfinale, musste sich dort dem
späteren Sieger Malte Stropp (Kamp-Lintfort) 2:6, 4:6 geschlagen geben. Als Nummer sechs der Setzliste profitierte der
in diesem Jahr 30 Jahre alt gewordene Matic von einem Freilos in der ersten Runde, musste im Achtelfinale
gegen André Straka (Schwetzingen) ran und besiegte den in drei Sätzen (6:2, 2:6, 6:2). Es folgte ein Krimi im Viertelfinale gegen
die Nummer eins, Alonso Renard (Frohnau). Zweimal musste hier der Tiebreak herhalten, beide Male hatte Franjo
Matic das bessere Ende. „Ich habe schnell gesehen, dass ich nicht chancenlos bin. Im Laufe des Matches war es irgendwann klar,
dass derjenige weiterkommen würde, der den zweiten Satz gewinnt“, blickte er zurück. Es folgte am selben Tag als
drittes Match noch das Doppel-Halbfinale zusammen mit dem ein Jahr älteren Mannschaftskollegen Jelle Ackermann.
„Da war der Akku ziemlich leer“, gab Matic zu. Auch wenn die meisten Spiele über Einstand gingen, hieß es am Schluss 0:6, 2:6
gegen das Duo Nils Muschiol/Toni Stippler. Trotz der Zweisatz-Niederlage gegen Stropp war Matic mit dem Samstag zufrieden.
„Der war einfach zu gut“, anerkannte er und wunderte sich nur, dass der in Wien arbeitende Gegner nicht in der Rangliste auftaucht,
deshalb nicht gesetzt war. Im zweiten Durchgang war die Begegnung zwar lange eng, am Ende behielt Stropp als
früherer Profi und ehemaliger Bundesligaspieler aber die Oberhand. Die eigenen Erwartungen hatten sowohl Matic als auch Ackermann erfüllt.
„Ich wollte nicht direkt verlieren“, so Matic bescheiden. Die „Deutschen“ habe er selbst nie richtig auf dem Schirm gehabt, bis der frühere
Mannschaftskollege Marco Lauderbach (jetzt TC Boehringer Ingelheim) 2019 als Meister bei den Herren 35 heimkehrte.
Ackermann, der schon im Vorjahr bei der DM mitwirkte und da mit Lauderbach im Doppelfinale stand, haderte diesmal im Einzel etwas mit dem
Lospech. Nach dem Aufgalopp gegen Jan Schmalen (Lechenich, 6:2, 6:0) bekam er es erst mit Philipp Möller (Marl, Nummer sieben, 6:1, 6:2)
und danach im Viertelfinale mit Hannes Abt (Nummer fünf) zu tun. Dem Karlsruher unterlag er 2:6, 2:6. Die Zukunftspläne stehen.
Die beiden Gensinger wollen im kommenden Jahr neu angreifen, im Einzel wie im Doppel. Nach seiner Premiere sieht Matic nicht mehr
vor ihm ausschließlich unbekannten Gesichtern. Dann muss bei dem Mammut- Programm an Begegnungen möglichst alles passen.
In Gensingen stehen am ersten Septemberwochenende aber erst einmal die Sparda-Bank Open an.

Quelle: AZ (Jochen Werner)