Der Oberligist feierte gegen den TSV Schott Mainz und SW Landau beim Doppelspieltag jeweils klare 17:4-Erfolge. Besonders imponierend war dabei die Doppel-Stärke.
Auch wenn es im Corona-Sommer letztlich um die goldene Ananas geht. Die Tennis-Herren des TC Gensingen sind herausragend in die von vielen als „wertlos“ titulierte Oberliga-Saison gestartet, in der es weder Auf- noch Absteiger geben wird. Doch egal, was die Zukunft bringt: Diese Tabelle werden sie im Gensinger Klubheim einrahmen und aushängen. Drei Spiele, drei Siege. Darunter mit dem vor allem in der Höhe nicht einkalkulierten 17:4 gegen den TSV Schott Mainz. Tags drauf musste dann mit dem TC Schwarz-Weiß Landau eine harte Nuss geknackt werden. Am Ende stand das gleiche Ergebnis auf dem Papier.

Gegen Schott profitierte der TC vor allem vom Fehlen von TSV-Crack Steffen Hillenmeier. Dadurch verschoben sich die Verhältnisse deutlich zugunsten der Gensinger. Und irgendwie klappte an beiden Spieltagen beim Team von der Nahe zumindest ergebnistechnisch alles. Symptomatisch war einmal mehr die Stärke in den Doppeln. Selbst wenn diese teilweise völlig neu zusammengestellt waren. Julian Schumacher funktionierte gegen Schott an der Seite von Marco Lauderbach genauso wie Niklas Schellenberger am Sonntag neben Franjo Matic. Am Ende sprang zusammengenommen das Maximum von 18 Punkten heraus – sogar ohne Satzverlust.

„Landau hat keine schlechte Truppe, wir mussten uns richtig Mühe geben, denn eigentlich war es meistens ein Duell auf Augenhöhe“, grinste Gensingens Kapitän Jelle Ackermann. Besonders Elias Peter – gerade 17-jährige Nummer eins bei den Südpfälzern und eigentlicher Alzeyer mit verwandtschaftlichen Bindungen nach Bingen – zeigte, was er drauf hat. „Ich wollte das Einser-Duell gegen Yannick Floer auf jeden Fall gewinnen“, erklärte der U 16-Auswahlspieler des DTB, der bereits mit 15 für Ludwigshafen Oberliga-Luft schnupperte, und war hochzufrieden. Was im Einzel klappte, sollte ihm im Doppel an der Seite des Zwei-Meter-Mannes Julien Motz aber nicht gelingen. Da unterlag das deutsch-französische Duo den Gensinger Routiniers Ackermann und Marco Lauderbach 5:7 und 5:7. Ackermanns Lob war Peter gewiss: „Ein richtig guter Mann.“

Überhaupt Marco Lauderbach. Der 38-Jährige musste am Samstag gegen den Luxemburger Mats Weber nach starkem Beginn noch 6:0, 5:7 und 1:10 die Punkte abgeben. Am Sonntag hielt er sich dagegen schadlos, gönnte Lars Pauschert keinen Spielgewinn. Ackermanns bewundernder Kommentar: „Marco hat sich richtig zusammengerissen und wirklich gegen keinen Nikolaus gespielt.“ Überragend waren zudem Christian Djonov und Matic, die in Einzel und Doppel keinen Satz abgaben. Adrian Kraus lieferte sich gegen Motz die engste und längste Partie des Wochenendes. Am Ende war der Landauer mit 11:9 im Champions-Tiebreak der Glücklichere.

Tabellenplatz zwei steht also erst einmal. Nur überflügelt vom TC BASF Ludwigshafen II, der am Samstag Landau 21:0 von den Sandplätzen fegte, den Gästen dabei gerade einmal 23 Spiele und keinen Satzgewinn ließ. Dank der Höhe der eigenen Ergebnisse stehen die Gensinger aber vor dem TC Bad Ems, der ebenfalls dreimal gewinnen konnte. So können die Rheinhessen ruhig in das kommende Auswärtswochenende gehen. Die Gegner? Am Samstag Ludwigshafen, am Sonntag Bad Ems. Schwerer geht es in dieser besonderen Saison nicht.

TC Gensingen – TSV Schott Mainz 17:4
Ergebnisse, Einzel: Floer – König 4:6, 5:7; Djonov – Iwere 6:2, 7:6; Matic – Damke 6:1, 6:2; Lauderbach – Weber 6:0, 5:7, 1:10; Ackermann – Kóvacs 6:2, 6:2; Kraus – Vogelsberger 6:2, 6:1. – Doppel: Djonov/Matic – Damke/Weber 6:4, 7:5; Lauderbach/Schumacher – Iwere/Kóvacs 7:5, 7:5; Ackermann/Kraus – König/Vogelsberger 6:3, 6:1.

TC Gensingen – TC SW Landau 17:4
Einzel: Floer – Peter 2:6, 6:7; Djonov – Ayral 6:3, 6:1; Matic – Frank 6:3, 6:3; Lauderbach – Pauschert 6:0, 6:0; Ackermann – Meyer 4:6, 6:2; 10:7; Kraus – Motz 6:4, 6:7, 9:11. – Doppel: Floer/Djonov – Ayral/Frank 6:1, 6:2; Lauderbach/ Ackermann – Peter/Motz 7:5, 7:5; Matic/Schellenberger – Pauschert/Kuhn 6:3, 6:1.
Quelle: www.allgemeine-zeitung.de (Jochen Werner)