SANKT WENDEL/GENSINGEN. Einen Saisonstart nach Maß erwischten die Tennis-
Herren des TC Gensingen in der Oberliga-Saison 2021. Bei der SG WMA Nordsaar
holte das Team um Routinier Franjo Matic einen klaren 7:2-Erfolg. Und das genau
bei der Mannschaft, bei der es vor zwei Jahren ebenfalls zum Auftakt noch eine
13:8-Niederlage nach alten Zählsystem (zwei Zähler für einen Sieg im Einzel, drei
im Doppel) gesetzt hatte. Damals hatten die Saarländer fünf von sechs Einzeln für
sich entschieden. Diesmal standen sie von Beginn an auf verlorenem Posten. Auch,
weil die Gastgeber im Gegensatz zu den Rheinhessen auf den Einsatz ausländischer
Kräfte verzichtet hatten.

„Wir hatten erwartet, dass sie in Bestbesetzung und mit ihren beiden Tschechen
antreten“, gab Matic zu. Dem war nicht der Fall, und deshalb verschob sich alles
zugunsten der Gensinger. Deren im Vorfeld befürchteter Stotter-Start aus den
ersten drei äußerst schweren Begegnungen ist von Beginn an abgewendet. Jetzt
kann der BASF TC Ludwigshafen II kommen, danach auch die Reise zum TSV Schott
Mainz beruhigt angetreten werden. Matic dachte entsprechend zurück. „Wir sind
eigentlich in jede Saison mit einer Niederlage gestartet. Das ist jetzt schon um
einiges angenehmer.“

Für Matic und seine Mannschaftskameraden war es „sehr schön, mal wieder vor
ein paar Zuschauern zu spielen. Die rund 100 Besucher, die auf die Anlage
gekommen waren, erlebten eine äußerst einseitige Partie, in der Yannick Floer für
die Gensinger das schier Unmögliche schaffte: Der 21-Jährige lag gegen Dustin
Schuh bereits 1:6 und 1:5 zurück. Dann passierte das, das nur dann klappt, wenn
alles läuft: Nach den nächsten sechs Spielen war der Satzausgleich hergestellt, mit
10:8 landete auch der Champions-Tiebreak als Plus auf der Gensinger Haben-Seite.
„Aus Saar-Sicht aus gesehen darf Yannick das Spiel natürlich nie und nimmer
gewinnen“, wusste Matic rückblickend.

Eindrucksvoll war besonders das glatte 6:3, 6:3 von Gensingens Nummer eins, dem
Bosnier Aziz Kijametovic, der Simon Junk keine richtige Chance ließ. In den übrigen
vier Einzeln erlaubten die Rheinhessen den Hausherren gerade einmal acht Spiele.
Pech hatte Pierre Montagneux nach klarem Einzelsieg im Doppel, als er im zweiten
Satz beim Stand von 3:6, 0:2 gegen den TC umknickte und Nordsaar den ersten
Zähler ermöglichte. Der Einsatz des Franzosen am kommenden Wochenende steht
infrage. Eine Prognose wagte Matic am Sonntagabend nicht. Nur so viel: „Pierre
konnte allein ins Auto einsteigen...“ Im Champions-Tiebreak gaben die Youngster
Floer und Adrian Kraus schließlich das verbliebene letzte Doppel ab.

Ergebnisse, Einzel: Junk – Kijametovic 3:6. 3:6; Beckstein – Cornea 1:6, 2:6; Schuh –
Floer 6:1, 5:7, 8:10; Lutz – Matic 2:6, 0:6; Schaadt – Montagneux 0:6, 1:6; Scheller –
Kraus 1:6, 1:6. – Doppel: Schuh/Lutz – Cornea/Matic 0:6, 1:6; Beckstein/Schaadt –
Kijametovic/Montagneux 6:3, 2:0 abgebrochen; Junk/Scheller – Floer/Kraus 7:6, 4:6,
10:7.Quelle: AZ, Jochen Werner